Greina Alta 2. Tag: Cap. Motterascio (2.171m) von der Medelserhütte (2.524m) über die Fuorcla Sura da Lavaz (2.703m)
Die Greina Hochebene ist in der Schweiz ein viel frequentiertes Wanderziel. 1986 wurden Pläne für einen Stausee in dieser Hochebene nach landesweiten Protesten zu den Akten gelegt und machten diese Landschaft bekannt.
Diese zweite Etappe durchmisst auf einfachen Wegen die Greina Hochebene zur Hälfte. Der Prolog bis zum Beginn der Ebene hat es aber in sich. Von der Medelserhütte geht es hinab ins Val Lavaz. Dann wandert man weglos durch Blockgelände und Schutt bis zum Rand des kleinen Gletschers Glatscha da Lavaz, überquert ihn, um nach der Fuorcla Sura da Lavaz steil hinab in die Ebene zu steigen.
Konditionsstarke Bergsteiger können von der Fuorcla Sura da Lavaz aus mit 2h Zusatzaufwand den Piz Valdraus besteigen.
Durch die Ebene wandern wir in 2h bis zu unserem Tagesziel, der Cap. Motterascio, die bereits im Tessin liegt.
Man startet im Granit, betritt Meeressedimente, streift schwarzen Schiefer sowie Flysch und überquert dreimal die europäische Hauptwasserscheide zwischen Nordsee und Mittelmeer.
Die gesamte Durchquerung im Überblick findest Du hier.
Author’s recommendation
Safety information
Alle Angaben ohne Gewähr. Das Begehen und Befahren der hier beschriebenen Touren erfolgt auf eigenes Risiko und setzt entsprechende Kenntnisse und Erfahrungen voraus.
Die Greina Alta ist keine klassische Hüttentour. Die einzelnen Abschnitte sind ernste Bergtouren. Im Schweizer Jargon handelt es sich um Alpinwandern im Schwierigkeitsgrad T3/T4. Das entspricht einem „dunklen“ Rot bis Schwarz der deutschen und österreichischen Skala.
Die Route ist durchgehend markiert, abschnittsweise aber weglos.
Bei Nebel kann die Orientierung insbesondere in dieser Etappe sehr schwer werden.
Über die aktuellen Verhältnisse geben Wirtin und Wirt der Medelserhütte Auskunft.
Tips, hints and links
Diese und viele weitere Touren findet ihr auch im Kurs- und Tourenprogramm der Sektionen München und Oberland.
Die Internetseiten der Medelserhütte und der Läntahütte bieten viele Informationen und genaue Beschreibungen zu Tourenmöglichkeiten und aktuellen Bedingungen.
Start
Destination
Turn-by-turn directions
Etappe 2: Von der Medelserhütte (2.524m) bis zur Capanna Motterascio (2.171m) über die Fuorcla Sura da Lavaz (2.703m) und den Passo della Greina (2.355m), 610 Hm rauf, 950 Hm hinunter, 6h, T4.
Von der Hütte steigen wir östlich hinab ins Val Lavaz. Der Weg ist bis zum Betreten der Greina Hochebene weiß-blau-weiß als Alpinwanderung markiert. Auf 2.200m biegt die Markierung nach Süden ab und leitet weglos durch Blockwerk und Schutt. Früh im Jahr, wenn auch sonst noch einiges an Schnee liegt, ist der Beginn des Gletschers kaum zu erkennen. Jedenfalls ist der Glatscher da Lavaz spaltenarm und kann in der Regel ohne Seil begangen werden. Je nach Jahreszeit kann der Gletscher schneebedeckt oder zum Teil auch blank sein. Die aktuellen Verhältnisse erfährt man auf der Medelserhütte. Der Gletscher reicht nicht mehr hinauf bis zur Fuorcla Sura da Lavaz. Kurz vorher betritt man wieder Schutt und sieht ab und zu eine Markierung. In der Fuorcla überqueren wir heute zum ersten Mal die europäische Hauptwasserscheide zwischen Nordsee und Mittelmeer.
Von der Fuorcla Sura da Lavaz lässt sich mit ca. 2h Zusatzaufwand der Piz Valdraus (3.096m) besteigen. Eine Beschreibung findet man auf der Internetseite Medelserhütte.
Nun geht es hinab zum Piano della Greina. Von der Hütte bis hierher hatten wir hellen Granit unter den Füßen. An einer Furt überqueren wir den Brenno della Greina und gehen nach links weiter, zunächst noch flach und dann ansteigend hinauf zum Passo della Greina und überqueren die europäische Wasserscheide ein zweites Mal. In diesem Bereich wandern wir über Sedimentgestein. Genauer gesagt über Rauhwacke, einer schnell verwitternden Mischung aus Kalk und Dolomit . Oben, kurz hinter dem flachen Pass, überqueren wir in den hellen Untergrund eingegrabene, mit schwarzen Steinen gefüllte Bachbette. Die Steine bestehen aus Schiefer. Der südlich aufragende Pizzo Corói besteht zum großen Teil aus diesem Material. An der nächsten Gabelung folgen wir dem rechten Ast in Richtung Crap la Crusch und Cap. Motterascio. Wir folgen dem Weg, der oberhalb des Rein da Sumvigt in Richtung Crap la Crusch und Cap. Motterascio zieht.
Später erreichen wir eine Wegkreuzung, an der wir rechts abbiegen und einige Meter hinauf zum Crap la Crusch aufsteigen. Ein kleines Metallkreuz ziert hier einen großen Felsbrocken. Hier überqueren wir die europäische Wasserscheide zum dritten Mal. Diese läuft von diesem Punkt in östlicher Richtung gegen den Pizzo Corói. Man muss aber sehr genau schauen, wohin das Wasser der vielen Bäche in diesem Bereich fließt: gen Nordsee oder gen Mittelmeer.
Nun geht es eine halbe Stunde weiter in südlicher Richtung immer am Rand von Mooren entlang, bis wir das Tagesziel erreichen.
Mit insgesamt einer Stunde Umweg kann man von der oben angesprochenen Furt nach rechts an einer natürlichen Felsbrücke vorbei (Schild Arco) und durch eine tolle Schlucht bis zur Scalettahütte wandern und dann von dort hinauf zum Greina-Pass laufen.
Note
Public transport
Public transport friendly
Zur Medelserhütte wie in Tour Greina Alta 1. Tag: Medelserhütte (2.524m) von Curaglia (1.332m) über Piz Ault (2.470m).Getting there
Zur Medelserhütte wie in Tour Greina Alta 1. Tag: Medelserhütte (2.524m) von Curaglia (1.332m) über Piz Ault (2.470m).Coordinates
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Auf www.wanderland.ch oder www.alpenvereinaktiv.com lassen sich die topografischen Karten der Schweiz anzeigen und die wesentlichen Ausschnitte ausdrucken.
Equipment
Für den zweiten Tag sind je nach Jahreszeit Grödel oder Steigeisen und ein Pickel erforderlich. Auch sonst können bis spät ins Jahr Schneefelder zu queren sein. Grödel sind also nie verkehrt.
Über die aktuellen Verhältnisse wissen die Wirte der Medelserhütte und der Läntahütte zuverlässig Bescheid.
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